Andreas Nitsche unter den Thomas Mann Fellows 2021 

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von Axel Kistner am 30. Juli 2020

Wir freuen uns mitzuteilen, dass Andreas Nitsche, Vorstandsmitglied des Interaktive Demokratie e. V., zu den sechs Fellows zählt, die vom Beirat des Thomas Mann House für das Jahr 2021 2022 für einen Residenzaufenthalt im ehemaligen Wohnhaus von Thomas Mann in Los Angeles nominiert wurden. Die folgende Pressemitteilung [1] wurde vom Villa Aurora & Thomas Mann House e. V. veröffentlicht.


PRESSEMITTEILUNG
Berlin/Los Angeles am 30. Juli 2020

Thomas Mann Fellows für 2021 ausgewählt

Der Beirat des Thomas Mann House hat für das Jahr 2021 sechs neue Stipendiat*innen für einen Aufenthalt im ehemaligen Wohnhaus von Thomas Mann in Los Angeles nominiert: den Politikwissenschaftler Christoph Bieber, die Journalistin und stellvertretende Chefredakteurin des ZEIT-Magazin Maria Exner, die Kunstjournalistin Magdalena Kröner, die Politikwissenschaftlerin Christine Landfried, den Informatiker Andreas Nitsche sowie den Wirtschaftsjournalisten Felix Rohrbeck.

Das Thomas Mann House versteht sich als Debattenort zu aktuellen Fragen unserer Zeit. In ihren dreimonatigen Arbeitsaufenthalten gehen die Fellows den folgenden Themen nach:

  • Christoph Bieber erforscht, wie eine ethische, auf die Würde und Autonomie der Stadtbewohner*innen ausgerichtete Smart-City-Politik entwickelt werden kann.
  • Maria Exner untersucht, welche Verantwortung Journalist*innen und Medien in Zeiten technologiegetriebener Polarisierung für die öffentliche Meinungsbildung tragen und was sie zu einem gelingenden Selbstgespräch der Öffentlichkeit beitragen können.
  • Magdalena Kröner untersucht, wie aus der engen Vernetzung von Kultur und digitaler Technologie in Kalifornien ein vorurteilsfreier, interdisziplinärer Dialog entstehen kann, der in der Lage wäre, den Chancen und Gefahren der Digitalisierung zu begegnen.
  • Christine Landfried analysiert, unter welchen Bedingungen neue Formen der politischen Beteiligung, wie zum Beispiel Bürger*innenkonferenzen, einen Beitrag zur Wiedergewinnung von Vertrauen in demokratische Politik leisten können.
  • Andreas Nitsche möchte aufzeigen, wie in polarisierten Gesellschaften technologische Lösungen zum Zusammenhalt beitragen können, indem auch Argumente vermeintlich antagonistischer Gruppen rezipiert werden.
  • Felix Rohrbeck prüft, welche Antworten die Politik auf die zunehmend als ungerecht empfundene Verteilung von Reichtum geben kann.

Die Staatsministerin für internationale Kulturpolitik, Michelle Müntefering, sagte dazu in Berlin: „Die Corona-Pandemie hat uns einmal mehr gezeigt, dass wir nur gemeinsam die globalen Herausforderungen unserer Zeit lösen können. Statt auf den nationalen Elfenbeinturm setzen wir auf globalen Dialog. Der Austausch zwischen Europa und den USA ist dabei nach wie vor zentral. Gerade in politisch turbulenten Zeiten ist es wichtig, dass wir neue Brücken über den Atlantik schlagen. Das Wohnhaus von Thomas Mann ist dafür der richtige Ort. Schon während des Exils von Thomas Mann war es ein Treffpunkt europäischer und US-amerikanischer Intellektueller. Heute ist es ein Drehkreuz des transatlantischen Gesprächs. Es freut mich, dass auch im kommenden Jahr wieder herausragende Denkerinnen und Denker aus verschiedenen Disziplinen in das Thomas Mann House einziehen werden, um dort gemeinsam über die Fragen unserer Zeit und die Antworten für die Zukunft nachzudenken.“

Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters erklärt: „Die neu gewählten Thomas Mann Fellows sind exzellent dafür qualifiziert, zukunftsweisende Erkenntnisse zu den beiden vom Thomas Mann House gesetzten Themenschwerpunkten zu gewinnen: „Defacement – digitale Ethik“ sowie „States of Insecurity – Was hält unsere Gesellschaft sozial und kulturell zusammen?“. Wie wichtig der gesellschaftliche Zusammenhalt für die Lösung weltweiter Probleme ist, führt uns die Corona- Pandemie deutlich vor Augen. Gerade in diesen Zeiten brauchen wir interdisziplinäre Ansätze und Ideen, wie der Zusammenhalt unserer Gesellschaft gestärkt werden kann. Das gilt auch für die Entwicklung ethischer Standards in der digitalen Kommunikation. Ich bin überzeugt, dass die nominierten Persönlichkeiten im transatlantischen Austausch und im Geiste Thomas Manns wichtige Beiträge zu den aktuellen Herausforderungen leisten werden.“

Aufgrund der Corona-Pandemie holen die Thomas Mann Fellows 2020 – Mohammed Amjahid, Rainer Forst, Friedhelm Marx, Birte Meier, Christoph Möllers, Heike Paul, Claus Pias, Bernhard Pörksen, Andreas Reckwitz und Michael Zürn – ihren Aufenthalt in Pacific Palisades im Jahr 2021 nach.

Die Auswahl der Fellows traf der unabhängige Beirat des Thomas Mann House: Prof. Dr. Peter-André Alt (Präsident der Hochschulrektorenkonferenz), Christine Benner (Zweite Vorsitzende der IG Metall), Christian Hänel (Bereichsleiter Zukunftsfragen und Stiftungsentwicklung der Robert Bosch Stiftung), Prof. Dr. Peter Jelavich (Professor für Geschichte an der Johns Hopkins University), Dr. Thomas Kempf (Mitglied des Vorstandes der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung), Janina Kugel (Aufsichtsrätin, Senior Advisorin bei BCG), Prof. Dr. Miriam Meckel (Gründungsverlegerin ada, Professorin an der Universität St. Gallen), Prof. Dr. Ulrich Raulff (Präsident des IfA – Institut für Auslandsbeziehungen), Dr. Steven Sokol (Präsident des American Council on Germany) und Dr. Heinrich Wefing (Ressortleiter Politik, Die Zeit).


Das Thomas Mann House, 2016 mit Mitteln des Bundes erworben und im Juni 2018 durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnet, ist ein Residenzhaus für ausgezeichnete Wissenschaftler*innen, Vordenker*innen sowie Intellektuelle aus allen Disziplinen. Sie stellen sich während ihres Aufenthalts den drängenden Herausforderungen unserer Zeit und pflegen mit Vortragstätigkeiten den geistigen und kulturellen Austausch zwischen Deutschland und den USA.

Die Berthold Leibinger Stiftung, die Robert Bosch Stiftung und die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung finanzieren die Thomas Mann Fellowships. Der gemeinnützige Verein Villa Aurora & Thomas Mann House wird vom Auswärtigen Amt, von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem Goethe-Institut gefördert.


Der Villa Aurora & Thomas Mann House e. V., fördert als unabhängiger und parteipolitisch ungebundener Mittler der Bundesrepublik Deutschland den geistigen und kulturellen Austausch zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika.

Der gemeinnützige Verein vergibt Stipendien in den beiden Residenzen Villa Aurora und Thomas Mann House in Pacific Palisades, einem Stadtteil von Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien, und veranstaltet Kulturprogramme in den Vereinigten Staaten und in Deutschland. Er hält die Erinnerung an die europäische Exilgeschichte in Kalifornien wach, vermittelt ein zeitgemäßes, vielfältiges Deutschlandbild und ermöglicht ein gemeinsames Nachdenken über gesellschaftliche, kulturelle und politische Herausforderungen.


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[1] Pressemitteilung des Villa Aurora & Thomas Mann House e. V.