Liquid-Democracy-Forschung: mathematischer Beweis zeigt strukturelle Schwächen von Präferenzdelegationen; LiquidFeedback nicht betroffen 

news :: 2015
von Andreas Nitsche am 28. März 2015

Im Rahmen der Liquid-Democracy-Entwicklung wurden alternative Delegationsmodelle zu den in LiquidFeedback genutzten transitiven Delegationen vorgeschlagen. Im einzelnen sind dies die sogenannten Präferenzdelegationen sowie Hybridansätze, bei denen Präferenzdelegationen mit transitiven Delegationen kombiniert werden.

Unter dem Titel „Preferential delegations and the problem of negative voting weight“ haben Jan Behrens und Björn Swierczek nachgewiesen, dass sowohl Präferenzdelegationen als auch alle wie auch immer definierten Hybridlösungen, mindestens eine von sieben Eigenschaften, die von einem Liquid-Democracy-System zu fordern sind, nicht erfüllen.

Der mathematische Beweis konstruiert unter Zugrundelegung dieser Eigenschaften und daraus resultierender Regeln einen logischen Widerspruch, der bei Vorhandensein von Präferenzdelegationen unabhängig von der konkreten Implementierung auftritt. In einem weiteren Schritt wurde die Anzahl der zum Aufzeigen der Unzulänglichkeiten von Präferenzdelegationen erforderlichen Eigenschaften auf fünf reduziert.


Links

Erstveröffentlichung in „The Liquid Democracy Journal on electronic participation, collective moderation, and voting systems“, Ausgabe 3:
↗ www.liquid-democracy-journal.org/issue/3/

Ergänzung vom 28. März 2015, welche die Anzahl der Eigenschaften von sieben auf fünf reduziert:
↗ Ergänzung (Vorabveröffentlichung)

„The Liquid Democracy Journal on electronic participation, collective moderation, and voting systems“ (Startseite)
↗ www.liquid-democracy-journal.org/


Über das Liquid Democracy Journal

„The Liquid Democracy Journal on electronic participation, collective moderation, and voting systems“ ist ein unregelmäßig erscheinendes Journal, welches vom Interaktive Demokratie e. V. herausgegeben wird und sich mit theoretischen und praktischen Aspekten der Liquid Democracy auseinandersetzt. Ebenso erschienen sind Artikel zur elektronischen Partizipation und Bürgerbeteiligung sowie zu Diskussions- und Abstimmungssystemen im Kontext kollektiver Moderation. Die elektronische Ausgabe steht der allgemeinen Öffentlichkeit kostenlos zum Download zur Verfügung.


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